Eingewöhnungsphase

Eingewöhnungsphase 


In der Regel dauert die Eingewöhnungsphase 14 Tage. Dabei richte ich mich grob nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Ziel des Modells ist es, in Kooperation mit den Eltern dem Kind unter dem Schutz einer Bindungsperson das  „Vertraut werden“ mit der neuen Umgebung und den Aufbau einer Bindungsbeziehung zur Tagesmutter zu ermöglichen.

Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn die TPP als neue Basis

vom Kind akzeptiert wird.


Am 1.Tag kommt das Kind mit einem Elternteil für etwa 40-50 Minuten zu mir. Das Elternteil verhält sich dabei passiv im Hintergrund, sollte aber jederzeit für das Kind zur Verfügung stehen (bei Fragen, Trösten, ...)

    


Am 2.und 3.Tag verlängern sich die Zeiten auf 1 Stunde, ohne dass ein Trennungsversuch unternommen wird. Das Elternteil verhält sich die ganze Zeit passiv.

Es spielt nicht mit dem Kind. Es ist nur für das Kind da, wenn es Trost und Halt braucht.

    


Am 4.Tag verabschiedet sich der begleitende Elternteil an der Tür bzw. im Flur von dem Kind und geht für ca. 15 Minuten aus dem Haus. Er/sie sollte aber in unmittelbarer Nähe bleiben und sofort erreichbar sein, falls das Kind enorme Trennungsängste zeigt. (Sollte das Kind Trennungsängste zeigen, verfahren wir wie bei Tag 2/3)

    


Am 5.Tag versuchen wir, dass das Kind ca. 1 Stunde alleine bleibt. Die Sorgeberechtigten sollten aber weiterhin schnell verfügbar sein.

(Sollte es zu Trennungsängsten kommen, verfahren wir weiterhin wie bei Tag 2/3)

    


In der 2.Eingewöhnungswoche vergrößern wir die Trennungszeiten langsam so weit, dass am Ende der Woche annähernd die angestrebte Betreuungszeit erreicht wird.


Ganz wichtig in der gesamten Zeit und auch danach ist ein Abschiedsritual zwischen Elternteil und Kind. Dieses sollte immer gleich sein, denn das gibt dem Kind die nötige Sicherheit, dass alles normal verläuft.


Da jedes Kind die neue Situation anders aufnimmt, kann es durchaus passieren, dass sich die Eingewöhnung verkürzt oder verlängert. Aus diesem Grund sollten die Eltern rechtzeitig mit der Eingewöhnung anfangen und dafür auch ein paar Tage länger einplanen.


Ich verfahre nicht konsequent nach diesem Muster sondern orientiere mich am Kind. Sollten wir beim Spielen gemeinsam sehen, dass das Kind am dritten Tag noch keinen engen Kontakt zu mir und den anderen Kindern aufgebaut hat, werden wir am vierten Tag noch keine Trennung wagen, sondern weiter wie am 2. und 3. Tag verfahren.

Zusammen entscheiden wir dann, wann eine Trennung möglich ist. 


Auch wie schnell wir die Zeiten steigern, kann man erst während der Eingewöhnung entscheiden. Jeden Tag schauen wir gemeinsam, ob wir am nächsten Tag die Zeiten erweitern können.



So lange wir nötig und so kurz wie möglich.